Kann man in China Menschenfleisch kaufen?

Autor: Ralf Nowotny

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Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung wird knapp. Während die einen, auch aus ethischen Gründen, ganz von Fleisch abkommen, scheint sich in China nun ein ganz anderer Trend zu entwickeln. Dort soll es jetzt laut jener Meldung nun sogar lecker Menschenfleisch geben.

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Auf Englisch heißt es dort unter anderem:

„In China und Taiwan wird Menschenfleisch verkauft. Rund um Tiongkok werden verschiedene menschliche Körperteile zum Verkauf angeboten. Das teuerste Fleisch ist das von jungen Mädchen, deren Brustmuskulatur ist am Beliebtesten.“

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Wenn ein Artikel schon „Teilen teilen teilen“ im Einleitungstext schreit, sind nicht nur wir erst einmal misstrauisch. Nichtsdestotrotz ist dies der derzeit erfolgreichste Artikel jener kuriosen News-Seite, alleine schon wegen dem Bild, welches wir zu 80% verpixeln mussten.

Augenscheinlich ist da wohl wirklich eine Metzgerei, welche Menschenfleisch verarbeitet und zum Kauf anbietet. Auf der Suche nach dem Ursprung jener Meldung fanden wir noch mehr Bilder jener Metzgerei, z.B. kostet da eine Hand nur günstige 5.99 Pfund. Kann man schon mal gut einkaufen.

Pfund? Moment mal!

Seit wann wird in China und Taiwan mit Pfund bezahlt? Chinas Währung ist der Renminbi, auch Yuan genannt. Liegt diese Metzgerei vielleicht gar nicht in China? Wird etwa in England Menschenfleisch verkauft? Das wird ja immer schlimmer! Nun wissen wir auch, woher die ganzen weißen Bullies kommen!

Der Organmafia auf der Spur?

Während wir uns immer tiefer im Sumpf der vermeintlichen Organhändler waten, stoßen wir schließlich auf ein Video auf Youtube. Und da sehen wir sogar noch mehr von dieser Metzgerei!

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„No hope left“ – „Keine Hoffnung mehr“ steht dort am Eingang gesprüht, das Video trägt auf deutsch den unheilschwangeren Titel „Metzgerei verkauft Menschenfleisch“.


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Sehr übersichtlich hängt dort auch eine Schautafel, die die einzelnen käuflichen Teile zeigt.

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Und ganz offen folgt ein kleines Interview mit einem der Metzger.

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Capcom?

An dieser Stelle dürfte es vielleicht dem einen oder anderen dämmern, was hier los ist. Capcom ist nämlich keineswegs der Name einer Metzgerei, sondern ein japanischer Videospielentwickler und –publisher. Bekannt sind sie durch Spiele wie Dino Crisis, Devil May Cry, Street Fighter und Resident Evil.

Wir lösen auf…

.Auf dem berühmten Smithfield Market in London eröffnete 2012 eine kleine Metzgerei namens „Wesker & Son“ (Gamern klingelt es nun laut in den Ohren). Diese haben sogar eine Website, die sehr offen damit wirbt, seit 1966 bestes Fleisch anzubieten.

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Bildquelle: Wesker & Son

Jene Metzgerei hatte leider nur zwei Tage lang geöffnet und wurde dann nach lauten Protesten wieder geschlossen. Tja, denn auch viele Engländer verstanden nicht, was es mit dieser exklusiven Metzgerei auf sich hat:

Ein Werbegag von Capcom zum Start des Spiels „Resident Evil 6“

Capcom ist nicht zimperlich, wenn es um aufsehenerregende Werbung geht. Zeitgleich eröffnete in Japan nämlich kurzzeitig ein Restaurant, welches Menschenfleisch anbot. Der Name des Restaurants war „Biohazard“, unter jenem Namen erscheint die „Resident Evil“-Reihe in Japan. Das vermeintliche Menschenfleisch bestand übrigens aus Tierfleisch, welches vom professionellen Metzgern und Künstlern „in Form“ gebracht wurde.

Fazit:

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Viel Aufregung, nix dahinter.

Aber für Capcom und seine Resident Evil-Reihe lohnte sich die weltweite kostenlose Werbung auf jeden Fall.

Leider glaubte wohl eine kuriose News-Seite, drei Jahre später die Bilder wieder verwursten (hihi) zu müssen, um einen erfundenen Skandal anzuprangern.

Zur Strafe kein Nachtisch für „Bilonews“. Und Resident Evil dürfen sie jetzt auch nicht mehr spielen. So!

Video:  Spielentwickler und Publisher Capcom macht aktuell durch eine Menschenfleisch-Kampagne in London auf Resident Evil 6 aufmerksam.

Eigentlich steht hier dieses Mal weniger das Video sondern vielmehr dessen inhaltliches Thema als diskussionswürdig im Vordergrund, aber dennoch möchten wir euch den unterhalb dieser Newsmeldung zu bestaunenden Bericht von Spiegel Online nicht vorenthalten.

Autor: Ralf, mimikama.org

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