“Ihr Konto wurde vorübergehend gesperrt” Phishing

Autor: Andre Wolf

Aus der Rubrik: “Perlen des Phishings” zeigt sich wieder eine Mail, die an nahezu alles gedacht hat.

Mimikama: Warnung

Immer öfter können wir beobachten, dass Phishingmails authentisch in Form, Ausdruck und Aufbau wirken. So wie auch diese Mail, welche sich missbräuchlich als “Amazon” ausgeben und die Empfänger in eine Falle locken wollen.

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Der Inhalt dieser Mail präsentiert sich flüssig und auf sauberem Deutsch in folgender Form:

Ihr Amazon Konto wurde vorübergehend gesperrt

Guten Tag Thomas […],

Ihr Kundenkonto bei Amazon wurde von unserem System deaktiviert.
Haben Sie Ihre persönlichen Daten bisher nicht bestätigt oder haben in letzter Zeit keinen Einkauf getätigt, dann folgen Sie bitte über den unten angezeigten Link den Anweisungen auf unserer Seite.

Nach Durchführung aller Anweisungen wird Ihr Kundenkonto automatisch wieder aktiviert.
MIMIKAMA Weiter zur Aktivierung

Ebenso wird der Empfänger mit Vor- und Nachnamen in der Mail angesprochen, ebenso wird auch die E-Mail Adresse des Empfängers in der Mail wiedergegeben.


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Gefälschte Meldungen!

Es geht bei diese Mail jedoch um nichts anderes als um den Versuch, den Empfänger in eine Falle zu locken. Wer der Durchführung aller Anweisungen folgt und den Link anklickt, bekommt bei aktiver und aktualisierter Schutzsoftware in diesem Moment eine entsprechende Warnung angezeigt:

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Ohne Schutz lädt sich direkt eine Phishingseite mit einem gefälschten Formular. Diese Seite, welche in Amazon-Design aufgebaut ist, versucht ebenso mit der dargestellten URL zu täuschen. Hier wird die Adresse “sicherheits-abgleich.com” aufgerufen, welche dem Besucher eine Scheinsicherheit vermitteln soll. Die dargestellten Felder sollen nun verleiten, die eigenen Daten dort einzugeben, welche jedoch direkt in einer Betrügerdatenbank landen.

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In einem ersten Schritt werden Logindaten abgefragt, im Anschluss zeigt sich ein erweitertes Formular, welches nach persönlichen- und Adressdaten fragt.

Der bisher recht gefährlich authentisch wirkende Ablauf beginnt hier zu bröckeln: erste Darstellungsfehler in der Wiedergabe der Umlaute haben sich eingeschlichen!

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Letztendlich wird in dieser Betrugsvariante noch nach Bank- und Kreditkartendaten gefragt. Wir warnen davor, hier irgendeine Art von realen Daten einzugeben.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

Artikel Vorschaubild: PathDoc / Shutterstock.com

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