“Hündin bei Überfall erstochen” ist bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden

Autor: Andre Wolf

Die vielfach diskutierte Aussage, dass ein Hund während eines Raubüberfalls erstochen wurde, ist heute aufgrund einer benötigten Richtigstellung von der Polizei aufgegriffen worden.

Mimikama: Information

Da auf verschiedenen Portalen um den Wahrheitsgehalt dieser Meldung gestritten wurde, reagierte die Polizei und gab bekannt, dass es tatsächlich ein Vorfall zur Anzeige gebracht wurde, in dem eine Hündin so schwer verletzt wurde, dass sie verstarb.

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Angestoßen wurde die Diskussion durch eine Meldung der NPD-MV, in der wiedergegeben wird:

“Drei Ausländer haben jetzt in Stralsund ernst gemacht und den Hund eines Deutschen brutal abgeschlachtet, nachdem dieser versucht hatte, seinen Herrn gegen die gewalttätigen Räuber zu verteidigen.”

Wir weisen darauf hin, dass die Polizei erste einen Tag nach der Tat informiert wurde, ebenso liegt auch die Hundeleiche nicht vor. Die Polizei sucht daher nach Zeugenhinweisen zu diesem Vorfall.

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POLIZEIINSPEKTION STRALSUND

POL-HST: Polizei ermittelt nach Verdacht des versuchten Raubes

18.11.2015 – 11:58

Stralsund (ots) – Seit dem gestrigen Tage (17.11.2015) wird auf verschiedenen Facebook-Portalen über einen Übergriff auf einen Stralsunder diskutiert, in dessen Folge der Hund des Mannes verstorben ist.

Dieser Sachverhalt ist der Stralsunder Kriminalpolizei seit den Mittagsstunden des gestrigen Tages bekannt. Ein 33-jähriger Mann aus Stralsund hat folgenden Geschehensablauf zur Anzeige gebracht: Der Stralsunder war am 16.11.2015, gegen 18:00 Uhr, mit seinem Hund in der Vogelsangstraße in Stralsund spazieren. Auf Höhe der dortigen Bushaltestelle kamen dem Stralsunder drei Männer entgegen, die ihn in einer fremden Sprache anredeten. Ohne dass der 33-Jährige verstand, was gesagt worden war, wurde seine Kleidung unvermittelt durch die unbekannten Personen durchsucht. Der Stralsunder wehrte sich, als sein freilaufender Hund einen der unbekannten Männer ins Bein biss. In der weiteren Folge stach der gebissene Mann mit einem Messer auf den Hund ein. Anschließend liefen die Unbekannten ohne Beute in Richtung Lindencenter davon. Der 33-Jährige verletzte sich leicht, musste aber nicht ärztlich behandelt werden. Der Hund, eine Schäferhundmischlingshündin, verstarb kurze Zeit später.

Die etwa 30 bis 40 Jahre alten bislang unbekannten Männer werden durch den 33-jährigen Stralsunder wie folgt beschrieben: Eine Person hatte längere schwarze Haare, einen hellen Teint, trug einen schwarzen Pullover mit Kapuze ohne Aufschrift und eine schwarze Jeans. Die zweite Person hatte dunkelbraune Haare und war schwarz bekleidet. Zur dritten Person konnte der Anzeigende nur angeben, dass er schwarz gekleidet war.

Die Stralsunder Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des versuchten Raubes und Sachbeschädigung aufgenommen.

Bislang gibt es keine weiteren Erkenntnisse zu den beschriebenen Personen. Aufgrund der Anzeigenerstattung erst am Folgetag waren sofortige Fahndungsmaßnahmen nicht möglich. Zudem konnten eventuelle Spuren am Ereignisort nicht gesichert werden. Eine Sicherung von Beweisen an der toten Hündin konnte bislang nicht erfolgen, da der Anzeigenerstatter diese an einem derzeit unbekannten Ort begraben hat.

Die Kriminalisten bitten unter der Telefonnummer 03831/28900 um Hinweise von Zeugen, die am 16.11.2015, gegen 18:00 Uhr, das Geschehen in der Vogelsangstraße beobachtet haben oder sonst sachdienliche Hinweise, z.B. zu einer durch einen Hundebiss verletzten Person, geben können.

Die Polizei hat eine Nachmeldung veröffentlicht:

POL-HST: Nachmeldung: Polizei ermittelt nach Verdacht des versuchten Raubes

Nr. 3179858 – 19.11.2015 – PP NB – Polizeipräsidium Neubrandenburg

Stralsund (ots) – Am 17.11.2015 hatte ein 33-jähriger Stralsunder
angezeigt, dass ihn am 16.11.2015 drei unbekannte Männer in der
Vogelsangstraße in Stralsund ansprachen und dann seine Kleidung
durchsuchten. Nachdem seine Hündin einen der Männer gebissen hatte,
stach der Gebissene auf das Tier ein. Die Hündin verstarb wenig
später.

Während der Anzeigenerstattung machte der Stralsunder zunächst
keine Angaben zum Verbleib der Hündin, weil das Tier seine Ruhe
bekommen sollte. Inzwischen hat der 33-Jährige den Ermittlern der
Kriminalpolizei Stralsund den Ort benannt, an dem die Hündin begraben
worden ist. Das tote Tier soll in Rostock begutachtet werden.

Derzeit gibt es noch keine neuen Erkenntnisse zu den drei
unbekannten Personen. Die Ermittlungen dauern an.

Nachmeldung der Polizei

Polizeimeldung vom 30.11.2015:

POL-HST: Zweite Nachmeldung: Polizei ermittelt nach Verdacht des versuchten Raubes

Stralsund (ots) – Am 17.11.2015 hatte ein 33-jähriger Mann aus Stralsund angezeigt, dass er am 16.11.2015 in Stralsund von drei etwa 30 bis 40 Jahre alten unbekannten Männern zunächst in einer fremden Sprache angesprochen und dann durchsucht worden war. Seine Hündin hatte einen der unbekannten Männer gebissen, woraufhin der Unbekannte auf die Hündin einstach. Wenig später war das Tier verstorben. Alle drei Personen sollten dunkel gekleidet gewesen sein. Ein Unbekannter wurde mit längeren schwarzen Haaren und einem hellen Teint beschrieben. Der zweite Mann soll dunkelbraune Haare gehabt haben. Zur dritten Person hatte der Stralsunder keine weiteren Angaben machen können.

Im Rahmen der Ermittlungen durch die Stralsunder Kriminalpolizei stellte sich heraus, dass sich der geschilderte Tatablauf des versuchten Raubes so nicht ereignet hat.

Nach den Schilderungen in der Vernehmung des 33-jährigen Stralsunders hatte dieser mit zwei weiteren Männern in seiner Wohnung im Stadtteil Vogelsang Alkohol getrunken. Im weiteren Verlauf war der Mann mit einem seiner Gäste in Streit geraten. Es kam zu einer Rangelei und einer körperlichen Auseinandersetzung. Die Hündin, die sich ebenfalls in der Wohnung befand, kam angelaufen und fing an zu bellen. Der Gast griff sich ein Messer von einem Tisch und stach mehrfach in Richtung des Tieres und verletzte dieses. Dann verließ er die Wohnung. Auch der zweite Gast ging. Der 33-Jährige versuchte die Wunden des Hundes zu versorgen.

Die Stralsunder Kriminalpolizei ermittelt gegen den 33-jährigen Stralsunder nun wegen Vortäuschens einer Straftat. Zu den Gründen der unrichtig erstatteten Anzeige gab der Stralsunder an, Angst gehabt zu haben. Das angezeigte Tatgeschehen hätte er sich ausgedacht, weil er eine Erklärung für den Tod des Hundes brauchte. Gegenüber seinen Bekannten hätte er die falsche Version zum Tathergang geschildert.

Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Hündin wird wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzt ermittelt. Bislang ist der Tatverdächtige der Polizei nicht bekannt, da der 33-Jährige seinen Gast nicht kannte.

Quelle: Pressemeldung Polizei

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