“Die Geschichte von Farkhunda..” (Keine Falschmeldung)

Autor: Andre Wolf

Seit dem 15. Februar wird auf Facebook die “Geschichte von Farkhunda” gepostet. Bei dieser Statusmeldung, die den Mord an einer jungen Frau in Afghanistan beschreibt, handelt es sich um einen wahren Fall von Lynchjustiz.

Es bleibt auch nicht viel der folgenden Statusmeldung hinzu zu fügen, da die Videos, welche den grausamen Akt der Lynchjustiz zeigen, deutlich sind. Ebenso gibt es viele internationale Pressemeldungen, die ebenso diese Tat bestätigen:

Die Geschichte von Farkhunda..Farkhunda starb am Persischen Neujahrsfest, am 22.März 2015, unter einem Hagel von…

Posted by Ibrahim Günes on Montag, 15. Februar 2016

Der Wortlaut der Statusmeldung im Klartext:

Die Geschichte von Farkhunda..

Farkhunda starb am Persischen Neujahrsfest, am 22.März 2015, unter einem Hagel von Steinen, Tritten und Schlägen mit Knüppeln: Lynchjustiz mitten in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans. Ein Mullah hatte Farkhunda beschuldigt, sie habe einen Koran verbrannt – das war eine Lüge, aber der Mob erschlug und verbrannte sie. Farkhunda Malekzada war 27 Jahre, ihr eigentliches „Verbrechen“ war es, dem Mullah widersprochen zu haben: Er verkaufte selbstgefertigte Talismane und Farkhunda sagte ihm offen ins Gesicht, das dies nur ein Aberglaube sei, an dem bloß die Mullahs verdienten, das alles hätte aber mit dem Islam gar nichts zu tun. Um sie loszuwerden, hetzte der fromme Mann die Menge auf die junge Frau..
Hunderte Männer hatten die 27-Jährige vor der Schah-Do-Schamschira-Moschee in Kabul zu Tode geprügelt, überfahren, ihre Leiche angezündet und dann in den Kabul-Fluss geworfen. Polizisten sahen die Tat, schritten aber nicht ein. Im Internet kursieren Dutzende Videos von Augenzeugen, die den Vorfall zeigen. Einige Männer brüsteten sich später bei Facebook sogar mit der Tat..

Was für eine eklige Welt, was für Menschen…

Medienberichte bestätigen hier: Der brutale Mord an einer jungen Studentin fand aufgrund angeblicher Koranverbrennung statt und hat in der afghanischen Gesellschaft für viel Aufsehen gesorgt. Siehe dazu auch BBC, FAZ oder New York Times.

Es gibt lediglich einen Punkt zu den angehängten Bildern, der erläutert werden muss.


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Verschiedene Bilder

In dem Facebookpost sind nun einige Bilder zu sehen, die nicht aus der grauenvollen Originalsituation stammen. Dies sind dennoch keine Fälschungen! Der Mord an Farkhunda hat in Afghanistan sehr viel Aufsehen erregt, so dass Frauenrechtsgruppen mit Hilfe von öffentlichen Darstellungen an exakt diesen Mord erinnert haben. Diese Bilder stammt zum Beispiel von einer Performance von Frauenrechtlerinnen Ende April in Kabul:

image

Sie spiegeln die Situation wieder, wie sie vorgefallen ist.

Täter teilweise mit dem Tode bestraft

Im Mai 2015 wurden 4 Todesstrafen zu diesen Mord ausgesprochen. Die FAZ berichtete am 06.05.2015 unter dem Titel “Vier Todesstrafen und eine tote Heldin”:

49 Angeklagte standen vor Gericht, unter ihnen 19 Polizisten, die der unterlassenen Hilfeleistung beschuldigt wurden. Nach nur vier Tagen Verhandlung ergingen an diesem Mittwoch die Urteile: Vier der Beschuldigten wurden zum Tod durch den Strang verurteilt, acht weitere zu 16 Jahren Haft. 18 der Angeklagten wurden freigesprochen.

Videos von dem Mord

Es gibt Videos, welche deutlich sichtbar den Mord an der jungen Frau zeigen. Die New York Times hat einige Szenen aufgearbeitet, welche wir an dieser Stelle hier einbetten. Vorsicht, es handelt sich um explizites Material! Bitte nur anschauen, wenn man auch wirklich die Originalszenen sehen will.

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