Die Flüchtlingsdiskussion – Ab wann gilt etwas als Hetze, Facebook?

Autor: Ralf Nowotny

Seiten und Gruppen auf Facebook, die asylkritische Meldungen verbreiten, schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden.

Mimikama: Information

Aber während die Meldungen alleine schon grenzwertig, teilweise sogar erfunden sind, tobt in den Kommentarspalten der Mob, wodurch es schon einige Anzeigen gab.
Doch wann wird aus einer Meinung eine Hetze? Was sagt Facebook dazu?

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„Tötet dieses Drecksvolk doch endlich“, „So nen viehzeug musste man gleich am nächsten Laternenpfahl aufhängen“, „Meiner Meinung nach brennen noch viel zu wenige Asylunterkünfte“, „Das ist gesteuert von den Zionisten. Soviel Asis wie möglich in die JudenBRD holen.“

Vier hässliche Beispiele, die wir uns nicht etwa ausgedacht haben, sondern die sich so immer wieder in den Kommentaren diverser Gruppen und Seiten finden. Eine regelrechte Hasswelle, die da durch Deutschland rollt, und wo jeder glaubt, ungestraft seine „Meinung“ kundtun zu müssen, ungeachtet der Tatsache, dass das Internet eben kein rechtsfreier Raum ist. Und sehr viele Kommentare überschreiten da schon die Schwelle vom „besorgten Bürger“ zum Gift und Galle spuckenden „Hassbürger“.
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Das nun schon einige Anzeigen gegen Ersteller solcher Kommentare erhoben wurden, ist bekannt. Auch direkt an Facebook kann man ja direkt Gruppen, Seiten und Kommentare melden. Meist jedoch bekommt man eine solche deprimierende Meldung:

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Wer zu oft meldet, verliert

Manchmal ist das Gegenteil der Fall: Wenn ein User zu oft etwas meldet, bekommt man sogar eine Verwarnung von Facebook, damit ungerechtfertigte Meldungen im Rahmen bleiben, so der Blog „Basic Thinking“, welcher nun bei Facebook direkt mal nachfragte, wie sie mit Hasspostings umgehen.

Facebook antwortete:
„Für Facebook ist die Sicherheit der Menschen auf Facebook von höchster Priorität. Grundsätzlich ist es so, dass alle Inhalte, die gegen die Gemeinschaftsstandards von Facebook verstoßen, umgehend gelöscht werden.“

Wirklich, Facebook? Oder betet dort einfach nur jemand die eigenen Gemeinschaftsstandards herunter, ohne auf die Praxis zu achten?

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Wie entscheidet Facebook nun?

Hinter den Kulissen sitzt ein „Community Operations Team“, welches jede reinkommende Meldung überprüft. Beim Melden scheint es schon wichtig zu sein, was man als Grund angibt, da ein Hasskommentar, welcher mit „Spam“ markiert wurde, auch weiterhin unbehelligt bleiben wird. In jenem Team sitzen nun also der Muttersprache mächtige Mitarbeiter und entscheiden individuell.

Warum so viele Fehlentscheidungen?

„Basic Thinking“ legte nun Facebook eine Reihe von eindeutig hetzerischen Seiten, Gruppen, Artikeln und Kommentaren vor, welche nicht gelöscht wurden.
Die Reaktion Facebooks enttäuscht doch sehr. So lautete die lapidare Antwort, man „könne sich die Fehlerhäufigkeit nicht erklären“. Verzeihung, Facebook, aber das ist mal weder Fisch noch Fleisch.

Quo vadis, Facebook?

Die Gemeinschaftsstandards sind recht eindeutig. Die Definition, wann etwas eine Hassbotschaft ist, und nicht nur eine „eigene Meinung“, ist klar. Ein Bild, auf dem „Arbeit macht frei“ in „Asylantenheim“ gephotoshoppt wurde, ist keine „Meinung“. Das ist eine Hassbotschaft. Punkt.

Anscheinend ist Facebook in dem Punkt das Recht auf freie Meinungsäußerung wichtiger als die Eindämmung von Hass und Hetze. Und es scheint nicht so, als ob sich daran in nächster Zeit etwas ändert.

So wird die Timeline auf Facebook immer hässlicher. Tag für Tag. Danke, „Community Operations Team“. Für nichts.

Autor: Ralf, mimikama.org

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