Der Elternbrief der Grundschule Kutenhausen sorgt für Aufruhr auf Facebook.

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Autor: Tom Wannenmacher

Im Moment geistern ein Elternbrief der Gruundschule Kutenhausen auf Facebook umher. Unzählige Anfragen erreichen uns dazu mit der Bitte um Prüfung!

Hinweis: Solche Elternbriefe werden von besorgten Eltern hochgeladen und verteilt. Dabei sind weniger die Briefe selbst problematisch, sondern eher die Veröffentlichungen im Netz. Grundsätzlich sind Elternbriefe ein vernünftiges Mittel, um eben die Eltern zu informieren, jedoch ist es fraglich, in wie weit diese in Netzwerken verteilt werden sollten.

Um dieses Schreiben geht es:

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Screenshot: Öffentlicher Statusbeitrag

Auf dem Image / im Brief steht:

Grundschule Kutenhausen – Gemeinschaftsschule der Stadt Minden – Schulleitung –

Liebe Eltern! In den letzten Tagen wurde ein Mann gesichtet, der in Todtenhausen, im Bereich der Schinkenkampsiedlung mehrmals Kinder gebeten haben soll, in sein Auto einzusteigen. Der Mann wollte zwei Jungen mit einem Seil “fangen”. Die Polizei wurde bereits benachrichtigt. Der Mann war dunkel gekleidet, trug eine dunkle Mütze und fuhr ein schwarzes Auto.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kind. Der Täter wird erfolglos bleiben, wenn durch die große Öffentlichkeit die Eltern, die Schule und auch die Polizei in Alarmbereitschaft sind.

Solche Elternbriefe werden laufend auf Facebook veröffentlicht und verbreiten mehr Panik als alles andere.

Diese Briefe / Statusbeiträge werden dann laufend geteilt und dies über die Grenzen hinweg. LEIDER ist es auch IN DIESEM FALLE (wieder einmal) so, dass KEIN DATUM ersichtlich ist. Der Fall ist im MOMENT zwar aktuelle, aber wie sieht es in einigen Monaten und gar Jahren aus.

Wir alle wissen, dass Internetvergisst nie. Und so kann – NEIN – SO WIRD ES SEIN, dass dieser Brief irgendwann einmal als Kettenbrief die Runde macht und das diese Mann noch in 5 Jahren zwei Jungen mit einem Seite “fangen” wird. Und so kommt es dann, dass auf einmal viele besorgte Eltern jeden Mann, der alleine vor einer Schule herumgeistert, als “Kinderfänger” abstempelt.

Auch das MINDENER TAGEBLATT hat am 27.2.2015 dazu einen Artikel heraus gebracht, auf den wir hier gerne verweisen!

Auch hier wird jenes erwähnt, was wir soeben erwähnt haben.

mimikama-TIPP: Verdächtiges Ansprechen von Kindern!

Immer wieder bekommen wir von Facebook-Nutzern diverse Anfragen zum verschiedenen Statusbeiträgen, wie: “Achtung vor der Schule steht ein Mann und spricht Kinder an” oder “Vorsicht, am Spielplatz fotografiert ein Mann Kinder”. Solche, von Nutzern selbst erstellte Statusbeiträge kann man nur schwer bis gar nicht auf Ihre Richtigkeit prüfen da es keinen offiziellen Bericht (egal ob von der Polizei oder von den Medien) darüber gibt.

Abgesehen ob solche Statusbeiträge auf Facebook der Wahrheit entsprechen oder nur eine falsche Wahrnehmung des jeweiligen Nutzers war, sollten Eltern folgendes befolgen…

Verdächtiges Ansprechen von Kindern

Was können Eltern vorbeugend tun?

Antworten und Empfehlungen der Polizei für Eltern

Wie kann ich mein Kind schützen?

Viele Eltern wenden sich nach verdächtigen Erlebnissen ihrer Kinder mit zahlreichen Fragen an die Polizei. Zum Schutz von Kindern sind im Folgenden die wesentlichen polizeilichen Antworten und Empfehlungen komprimiert zusammengestellt.
Die Empfehlungen der Polizei basieren auf den Erfahrungen, dass für aufgeklärte, informierte und selbstbewusste Kinder ein geringeres Opferrisiko besteht.

  • Erlauben Sie ihrem Kind ausdrücklich, dass es „Nein“ sagen darf, wenn ihm etwas „komisch“ vorkommt, es sich unwohl fühlt oder es sich in Gefahr wähnt. Die Botschaft ist: „Keiner darf etwas von dir verlangen was du nicht möchtest!“

  • Nehmen Sie sich Zeit, mit Ihrem Kind über seinen Tagesablauf, über seine Sorgen und Nöte zu sprechen. Täter bereiten ihre Taten oftmals vor und eine kleine Beobachtung Ihres Kindes oder ein „komisches“ Gefühl könnten wichtig sein, um Vorbereitungen zu erkennen und Weiteres abzuwehren.

  • Üben Sie mit Ihrem Kind in kleinen Rollenspielen, wie es sich verhalten kann. Es sind „Was-tue-ich-wenn“-Spiele.

  • Warnen Sie dabei nicht vor Fremden, sondern vor Taten. Kinder wissen mit dem Erwachsenen-Begriff „fremd“ oftmals nichts anzufangen. Für Kinder ist schon derjenige nicht mehr fremd, der sich mit Namen vorstellt oder das Kind mit dessen Namen anspricht („Der kennt mich doch“).

  • Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll. Es soll weglaufen, andere Erwachsene ansprechen, um Hilfe bitten oder auch laut um Hilfe schreien.

  • Ermuntern Sie Ihr Kind, um Hilfe zu bitten, wenn es Hilfe braucht.

  • Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wo und bei wem es sich im Notfall Hilfe holen kann.

  • Schaffen Sie „Rettungsinseln“ für Ihr Kind. Das können Geschäfte, Tankstellen, Lokale o.ä. auf dem Weg sein. Im Kreis Paderborn gibt es zudem über 500 öffentliche Anlaufstellen für Kinder im Projekt „Hilfepunkte für Kids“:
    www.hilfepunkt-fuer-kids.de

  • Ihr Kind sollte die Notrufnummer 110 kennen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es bei Gefahr ohne Geld und ohne Telefonkarte und mit jedem Handy von jeder öffentlichen Telefonzelle aus die Polizei rufen kann.

  • Sie sollten wissen, wo und mit wem Ihr Kind die Freizeit verbringt.

  • Legen Sie mit Ihrem Kind Wege und Orte fest, an denen es sich aufhalten darf.

  • Halten Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit an. Treffen Sie Absprachen! Halten Sie selbst ebenfalls getroffene Absprachen ein, denn das Kind lernt „am Modell“! Erklären Sie dem Kind, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkehren. Ein Kind muss wissen, wo es Sie erreichen kann.

  • Nach Möglichkeit sollte Ihr Kind in Gruppen mit anderen Kindern zur Schule gehen und sich z.B. auf Spielplätzen aufhalten.

  • Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, wer es von der Schule oder vom Kindergarten abholen darf und mit wem es mitgehen darf. Das sollten nur maximal drei bis vier vertraute Personen sein. Die Regel gilt: „Geh nur mit diesen Menschen und mit niemand sonst!“

  • Kinder sollen üben, Abstand zu Fahrzeugen zu halten, wenn sie z.B. nach dem Weg gefragt werden. Sie sollen nicht nah an ein Fahrzeug herantreten.

Im Akutfall

Verhaltenstipps wenn ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bei dem es von einer fremden Person angesprochen und sogar bedrängt wurde:

  • Bemühen Sie sich, Ruhe zu bewahren.

  • Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es bei Ihnen in Sicherheit ist.

  • Geben Sie dem Kind die Bestätigung, dass es richtig war, sich Ihnen anzuvertrauen.

  • Glauben Sie Ihrem Kind.

  • Hören Sie der Schilderung Ihres Kindes aufmerksam zu, ohne „nachzubohren“.

  • Lassen Sie Ihr Kind mit eigenen Worten berichten und legen Sie ihm keine Antworten in den Mund.

  • Machen Sie keine Vorhaltungen (…aber ich habe Dir doch hundert Mal gesagt, dass Du das nicht machen sollst……….).

  • Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei, damit weitere Maßnahmen schnell eingeleitet werden können.

  • Informieren Sie auch dann die Polizei, wenn die Tat schon einige Stunden zurückliegt.

  • Die Polizei nimmt Ihre Schilderung immer ernst. Dazu sind detaillierte Angaben Ihres Kindes zu den Tatumständen und zur Täterbeschreibung erforderlich.
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