Der Amokläufer von München und seine Trittbrettfahrer

Autor: Ralf Nowotny

Der Schock über den Amoklauf in München, der vor einer McDonalds-Filiale ihren Anfang nahm, sitzt noch tief, da versuchen einige „witzige“ Leute auf Facebook, Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Ohne Folgen bleibt dies allerdings nicht.

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So schrieb am 27.7.2016 ein User auf Facebook:

„KOMMT ALLE HEUTE UM 18 Uhr Göppingen Bahnhof MC-Donalds!!! Ich habe über 1000 Euro gewonnen und möchte euch zum Essen einladen und wenn jemand von den Kiffer was braucht ich schenke euch gerne war, ihr müsst nur 18 Uhr MC-Donalds Bahnhof Göppingen kommen!“

Als Foto teilt sich dieser Status nun mit der Warnung „Aufpassen! !!!!!!!!!! Selbe shit wie in München“

Polizei wird aufmerksam

Der Münchner Amokläufer versuchte auf ähnliche Art und Weise mittels eines gefälschten Profils, junge Leute zu einem McDonalds in München zu locken, insofern ist es verständlich, dass viele User einen weiteren Amoklauf, diesmal jedoch in Göppingen befürchteten. Auch der zuständigen Polizei Ulm entging das nicht. So ermittelten sie in der Sache:


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Ulm (ots) – Kurz nach 13 Uhr waren bei der Polizei die ersten Meldungen eingegangen. Nutzer von Internetdiensten berichteten, ein Nutzer habe im Internet vage seine Freunde bedroht und dabei mit seinen Formulierungen einen Bezug zur Tat in München hergestellt. Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Bald stellte sich heraus, wer hinter dem veröffentlichten Text steckt. Ihn traf die Polizei im Lauf des Nachmittags zu Hause an. Die Polizeibeamten nahmen ihn mit auf die Wache. Bei dem 22-Jährigen wurden keine Waffen gefunden, auch nicht in seiner Wohnung. Die von ihm veröffentlichten Bilder, auf der er mit einer Waffe zu sehen ist, sind möglicherweise mehrere Jahre alt und im Ausland entstanden.

Derzeit prüfen Polizei und Staatsanwaltschaft, ob gegen den 22-Jährigen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss. Die weiteren Überprüfungen zur Person des Festgehaltenen laufen noch. Gleichzeitig ist die Polizei auch noch mit zahlreichen Streifen im Raum Göppingen unterwegs, um für die Sicherheit zu sorgen.

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Wolfgang Jürgens, Tel. 0731/188-1111, E-Mail: [email protected]

Rückfragen bitte an:

 

Polizeipräsidium Ulm
Telefon: 0731 188-0
E-Mail: [email protected]

 

http://www.polizei-bw.de/

Ein weiterer Trittbrettfahrer 

Doch sollte dies nicht der Einzige sein, der die derzeitige Unruhe diesbezüglich ausnutzt. Wie die Mittelbayerische berichtet, schrieb ein 17-jähriger aus dem Raum Regensburg auf Facebook: „Kommt morgen um 17 Uhr meggi in arcaden“. Die Arcaden sind ein Einkaufszentrum am Regensburger Bahnhof. Die Polizei sah sich durch das Posting ebenfalls „eingeladen“ und war um 17 Uhr vor Ort, um die Situation zu überprüfen. Laut deren Angaben war weniger los als üblich, es fanden auch keine verdächtigen Aktivitäten statt. Die Polizei besuchte anschließend den Verfasser des Postings, der beteuerte, nicht in böser Absicht gehandelt zu haben. Über eine eventuelle Jugendstrafe wegen Störung des öffentlichen Friedens wurde noch nicht entschieden.

McDonalds will klagen 

Nicht ganz so glücklich sei aber Frank Mosher, Lizenznehmer von McDonalds. Er führt 14 Filialen in Regensburg und möchte nun eine zivilrechtliche Klage einleiten. Begründung: Durch das Posting entstand eine Kettenreaktion, in Schulen teilte sich die Warnung, jeden McDonalds in Regensburg zu meiden, die Einnahmenverluste seien spürbar gewesen, von gestressten Mitarbeitern, die in der Angst arbeiten mussten, etwas könne passieren, ganz abgesehen.

Fazit 

Das Polizeipräsidium Oberpfalz warnt in der Mittelbayrischen auch sämtliche Trittbrettfahrer davor, dass dagegen vorgegangen wird, sollte sich ein solches Facebook-Posting als verdächtig erweisen. Zumindest die Kosten für den Polizeieinsatz sind dann fällig.

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