Bürgerkrieg in Mannheim?

Autor: Tom Wannenmacher

Vermehrt bekommen wir Anfragen zu einem Statusbeitrag mit dem Titel: “Bürgerkrieg in Mannheim-Straßenschlacht mit Schusswaffen. Die Stufe drei der Islamisierung…”

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-Anfrage eines Nutzers auf unserer Facebook-Seite-

Folgt man dem Bericht dann landet man auf einer Webseite außerhalb von Facebook. Man kann auf der linken Seite erkennen, dass der Bericht am 18. Januar 2016 veröffentlicht wurde.  So wirkt es für den Leser, als handle es sich hierbei um einen aktuellen Bericht! In Bericht kann man lesen, dass angeblich die drei Stufen der Islamisierung in Deutschland begonnen habe.

Doch dem ist NICHT SO! Der Vorfall ereignete sich bereits im Jahre 2014

Das Polizeipräsidium Mannheim hat dazu im Juni 2014 nachstehende Pressemitteilungen veröffentlicht und dies in einer sachlichen Schilderung!


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Mannheim-Innenstadt: Tumultartige Zustände im Stadtteil Jungbusch / 14.06.2014 – 01:38

Mannheim (ots) – Vom späten Freitagnachmittag bis in die Nachtstunden hinein hatte die Mannheimer Polizei alle Hände voll zu tun. Insbesondere im Stadtteil Jungbusch war es am Abend zu tumultartigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen junger Männer gekommen.

Gegen 17:10 Uhr wurde die Polizei zu einer Auseinandersetzung in die S-Quadrate gerufen. Vor Ort befanden sich ca. 20 junge Männer. Zwei Geschädigte gaben der Polizei gegenüber an, sie seien von fünf Männern angegriffen und geschlagen worden. Bei diesem Einsatz, zu dem die Ordnungshüter mit insgesamt sechs Streifenwagen angerückt waren, fiel sinngemäß die Äußerung, dass das „Ganze noch ein Nachspiel habe und man sich noch einmal sehe“.

Die Polizeikräfte nahmen die Mitteilung ernst und zeigten fortan mit einem starken Polizeiaufgebot im innerstädtischen Bereich und im Stadtteil Jungbusch Präsenz. Dennoch rotteten sich gegen 18:15 Uhr erneut bis zu 40 Personen zusammen und suchten untereinander die Konfrontation. Auch bei diesem Aufeinandertreffen kam es zum Einsatz von Hiebwaffen und vermutlich auch Reizgas. Unter den Anwesenden sollen sich, nach derzeitigem Stand der Ermittlungen, auch Beteiligte der Auseinandersetzung in den S-Quadraten befunden haben. Nachdem es der Polizei erneut gelang, die Situation zu beruhigen, kam es gegen 19:15 Uhr zu einer weiteren Konfrontation: Unbestätigten Berichten zufolge soll es dabei auch zu einem Schusswaffeneinsatz gekommen sein.

Tatsächlich fand die Polizei im Bereich der Auffahrt zur Kurt-Schuhmacher-Brücke eine Schusswaffe. Die Untersuchung der Fundwaffe durch Beamte der Kriminaltechnik dauert zum Berichtszeitpunkt noch an. Es kann daher nicht gesagt werden, ob im Stadtteil Jungbusch aufgefundene Patronenhülsen aus dieser Waffe stammen. Auch ob es sich bei einer in einem Rollladen festgestellten Beschädigung um ein Einschussloch handelt und dieses in Zusammenhang mit der aufgefundenen Pistole steht, ist bislang noch unklar.

Der Polizei gelang es im Zuge ihrer Fahndungsmaßnahmen auf der Schumacher-Brücke drei Personen festzunehmen. Bei einem der Festgenommenen soll es sich um den Pistolenschützen handeln.

Bei den Auseinandersetzungen gab es mindestens 11 Verletzte. Sieben Personen wurden ambulant behandelt, vier Männer mussten in Mannheimer Krankenhäusern behandelt werden. Nach derzeitigem Stand der Dinge wies keiner der Verletzten Spuren scharfer Gewalt oder gar Schussverletzungen auf.

Insgesamt waren bis zu 35 Streifenwagen aus den Bereichen Mannheim und Heidelberg sowie der Einsatzzug Mannheim vor Ort. Auch die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz leistete mit mehreren Streifenwagen Unterstützung.

Derzeit sind die Ermittler des Kriminalkommissariats Mannheim damit befasst, nach und nach eingehende Informationen zu sichten und zu bewerten, um so den genauen Gang der Dinge detailliert rekonstruieren zu können.

Zum Berichtszeitpunkt befinden sich noch immer starke Kräfte der Schutzpolizei „im“ Jungbusch, um ein etwaiges erneutes Zusammentreffen Streit Suchender zu verhindern.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Mannheim / 14.06.2014 – 23:22

Im Zusammenhang mit den tumultartigen Ausschreitungen im Stadtteil Jungbusch: Haftbefehl gegen 24-Jährigen erlassen

Wie bereits berichtet, war es im Laufe des Freitagabends im Stadtteil Jungbusch zu tumultartigen Ausschreitungen gekommen. Anhand der bisherigen Ermittlungen konnte bestätigt werden, dass auch eine scharfe Schusswaffe zum Einsatz kam. Noch in den Abendstunden nahm die Polizei drei Tatverdächtige fest, unter ihnen befand sich auch der mutmaßliche Schütze, ein 24-jähriger Mann aus Ludwigshafen am Rhein.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim erließ am Samstagnachmittag der Haftrichter des Amtsgerichts Mannheim Haftbefehl gegen den jungen Mann wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz.

Was die genauen Hintergründe bzw. Auslöser der Ausschreitungen angeht, können noch immer keine belastbaren Aussagen getätigt werden. Die diesbezüglichen Ermittlungen dauern an.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Mannheim / 16.06.2014 – 16:30

Nach Zusammenstößen im Stadtteil Jungbusch: Polizeipräsidium Mannheim richtet Ermittlungsgruppe „Jungbusch“ ein

Vor dem Hintergrund der tumultartigen Zusammenstöße rivalisierender Gruppen junger Männer im Stadtteil Jungbusch wurde beim Polizeipräsidium Mannheim die Ermittlungsgruppe „Jungbusch“ eingerichtet. Sechs Beamte versehen ab sofort unter Leitung des Dezernats „Kapitaldelikte“ des Kriminalkommissariats Mannheim ihren Dienst. Erste mit dem Geschehen im Zusammenhang stehende Personen werden bereits vernommen.

Aufgabe der EG „Jungbusch“ wird es sein, die bislang gewonnenen Erkenntnisse beim Kriminalkommissariat Mannheim zusammenzuführen bzw. von dort aus zentral zu bearbeiten.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Mannheim / 17.06.2014 – 17:09

Ermittlungsgruppe „Jungbusch“ kann mit ersten Ermittlungsergebnissen aufwarten

Die am 16. Juni beim Kriminalkommissariat Mannheim eingerichtete Ermittlungsgruppe „Jungbusch“ hat im Zusammenhang mit den Tumulten im Stadtteil Jungbusch mehrere Personen vernommen und kann erste Ermittlungsergebnisse präsentieren.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ausschreitungen von letztem Freitag nicht im Zusammenhang mit einem „Bandenkrieg“ stehen, in welchem sich „rivalisierende Gangs“ gegenseitig bekämpfen. Vielmehr deuten bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Fakten daraufhin, dass die Auseinandersetzungen, die in den S-Quadraten ihren Anfang fanden, sich lediglich auf den Jungbusch verlagerten. Der Ausgangspunkt für die Schlägereien in der Mannheimer Innenstadt ist nach derzeitigem Stand der Ermittlungen in Geldforderungen zu sehen. Dass die Konfrontation im Stadtteil Jungbusch ihren Höhepunkt fand, ist lediglich auf den Umstand zurückzuführen, dass Bekannte, Freunde und Verwandte einer der beiden Streitparteien dort wohnen.

Entgegen kursierenden Gerüchten waren weder Bulgaren noch Rumänen in die Auseinandersetzungen involviert.  Bei den beteiligten Personen handelt es sich um Angehörige türkischer bzw. türkischstämmiger Familien.

Quellenangaben:

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/2761197
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/2761378
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/2762621
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/2763656

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