Gegen Impfgegner-Schlupfloch „Test-Express“ wird ermittelt

Autor: Ralf Nowotny

Die Seite „Test-Express“ ermöglicht es Ungeimpften, sich gegenseitig „freizutesten“, doch die Bescheinigungen sind ungültig.

Wir berichteten bereits zuvor ausführlich über die Seite „Test-Express“ (siehe HIER): Auf der Seite wird angeboten, dass sich Ungeimpfte, die die 3G-Regelungen (Geimpft, Genesen, Getestet) mancher Betriebe und öffentlichen Veranstaltungen umgehen möchten, dort für 10 Euro und einem kurzen Test zur „Fachperspon“ ernennen lassen können, um anderen Ungeimpften einen Negativ-Test auszustellen.

In einschlägigen Telegram-Kanälen wurde daraufhin „Test-Express“ heftig beworben, im Newsletter wird betont, dass die Qualifizierung zur „Fachperson“ und die ausgestellten Testergebnisse juristisch einwandfrei seien. Doch anscheinend haben die Betreiber der Seite doch etwas übersehen…

Bundesgesundheitsministerium widerspricht den Behauptungen

Auf Anfrage der „Tagesschau“ bestätige ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, dass die Zertifizierungen und Bescheinigungen von „Test-Express“ nicht das halten, was auf der Seite versprochen wird. So gelte ein auf der Seite gekauftes Testergebnis nur an dem Ort, an dem die Testung beaufsichtigt wurde.

Eine Zertifizierung als „Fachperson“ beinhaltet ebenfalls nicht die Berechtigung, Testbescheinigungen für Verwandte und Bekannte erstellen zu können, so der Sprecher des Ministeriums.

Keine Überwachung, keine Dokumentierung

Laut „Test-Express“ dürfen die „Fachpersonen“ Fachpersonen unter der Leitung eines Arztes die Durchführung eines Corona-Schnelltests bei Mitmenschen vor Ort überwachen und das Ergebnis dokumentieren. Der Arzt könnte dann über den Gesundheits-Messenger „Clinigo die Testdurchfühtrung überwachen und eine Testbescheinigung erstellen, welche dann über „Test-Express“ an den Getesteten versandt wird.

Klingt fast seriös, die Praxis sieht aber anders aus:
„Tagesschau“ machte den Praxistest, und es spielte sich genauso ab, wie wir bereits vermuteten: Die negative Testbescheinigung bekommt man rein durch die Angaben der „Fachperson“, es gibt keinerlei Kontrollinstanz.

Ermittlungen gegen „Test-Express“

Lisa Radke, Sprecherin des Kreises Ennepe-Ruhr, in dem CliniGo seinen Sitz hat, erklärte gegenüber „Tagesschau“:

„Das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, die Bezirksregierung in Arnsberg, die Polizei und die Stadt Wetter wurden von der Kreisverwaltung über den Betreiber informiert. Wir halten das Geschäftsmodell der CliniGo GmbH nicht für genehmigungsfähig und prüfen derzeit, ob gewerberechtlich unzuverlässiges Handeln vorliegt und ein Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet werden kann

Auch die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr soll bereits Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts einer Straftat eingeleitet haben.


Quelle: tagesschau.de
Unser PLUS-Artikel in dem Zusammenhang:
Ein Schlupfloch für Ungeimpfte? Eine Seite verspricht, dass man sich nun gegenseitig „freitesten“ kann. Was dahintersteckt, betrachten wir hier genauer. Können hier 3G-Regeln umgangen werden?
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